Thursday 23 October 2014

Pandaimonion: Für Daddy

The total of Pageviews collected since I started the blog (on 4th October 2014) reached 666 today! Probably 500 of those were mine...

Still, in honour of my efforts at horror writing for SCARdiff's Dragon's Pen pitching panel, and because I kept thinking all week "I'm sure I once had a horror story published in a horror anthology..." (without being able to remember its title or subject matter), I thought I'd dig up this old skeleton from my writing closet.

It's in German, having been written towards the end of my studies at university in London, when I was still quite native in my use of the German language, and, though I talked and read and dreamt in English, not quite native in English yet.

The story, really more of a piece of flash fiction, appeared in an anthology in 2003. For anyone who can speak German, here it is:

Traum 

“...Morgen früh, so Gott will, wirst Du wieder geweckt.” sang die Mutter.
Gott wollte anscheinend nicht.
Nicht, daß es an Versuchen gemangelt hätte. Im Gegenteil. Es wurde gelärmt, es wurde gerufen, schließlich wurde geschüttelt und gerüttelt, sogar geohrfeigt. Als die Ärzte kamen wurde gespritzt, etwas mehr geohrfeigt, gekühlt, geheizt, mehr gespritzt, schließlich aufgeschnitten, operiert, untersucht, zusammengenäht, mehr gespritzt (diesmal durch einen Tropf), gemessen, geröntgt, durchleuchtet, und noch mehr gespritzt.
Aber Gott schien immer noch nicht zu wollen.
Tage verstrichen. Wochen folgten den Tagen, Monate den Wochen, Jahre den Monaten. Das Gesicht wurde bleicher, dürrer, älter. Der Atem wurde langsamer, ebenso der Puls. Die Körpertemperatur fiel hinab. Die Haare fielen aus, die Zähne begannen, zu wackeln. Manchmal zweifelte man, ob überhaupt noch Leben drin war, aber Atem und Herz und Hirn hatten ja nicht angehalten, das konnte man beweisen. Alles funktionierte weiter, nur eben langsamer, träger, schlafend.
Es war 48 Jahre später, nachdem die Mutter längst gestorben war, ebenso wie der Vater und drei der Geschwister, daß die Augen wieder aufgingen. Das Licht schmerzte die sensiblen, verschlafenen Augen, und die dicke Kruste der Nacht kratzte in ihnen. Die Hände waren schwer, die Muskeln in den Armen kaum stark genug, die Hände zu den Augen zu heben, um den Schlaf daraus zu reiben.
“Ich hatte einen wunderbaren Traum”, flüsterte das Kind, das nun keines mehr war. “So wundervoll, ich wollte ihn nicht verlassen. Doch ich habe vergessen, was ich träumte.”
Und die Ärzte schüttelten den Kopf, die Geschwister weinten, der Priester schwieg.
Nur der Irre im Bett daneben lächelte wissend.


(Normal blogging in the form of review shall continue shortly. Currently reading Riding the Unicorn by Paul Kearney, which is rather excellent so far)

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